Corinna Langebrake (Institut für Vogelforschung, Wilhelmshaven)
Beginn 19:00 / Eintritt 4€ erm. 2€
Jedes Jahr begeben sich Millionen von Vögeln weltweit auf eine Wanderschaft um dem kalten Winter zu entkommen und anschließend in die Brutgebiete zurückzukehren. Der Vogelzug umfasst nicht nur die großen, auffälligen Formationsflüge von Kranichen, Gänsen und Staren, sondern auch den fast unbemerkt stattfindenden Zug von keinen Singvögeln, welche ganz auf sich allein gestellt in der Nacht unterwegs sind. Faszinierend sind die vielen Anpassungen, welche sich die Zugvögel aneignen mussten um erfolgreich den richtigen Weg finden zu können. Zum einen wird zB. der gesamte Verdauungsapparat ummodelliert damit große Mengen von Fett in kürzester Zeit angelegt und abgerufen werden können, zum anderen verlassen sich viele Zugvögel auf ihr komplexes Navigationssystem welches nicht nur Informationen zum Stand der Sonne und der Sterne integriert, sondern auch das Magnetfeld der Erde nutzt. All diese Informationen und Anpassungen sind in ihrem Genom kodiert und werden stetig an neue Umweltbedingungen angepasst. Gerade Zugvögel sind jedoch stark betroffen von der Zerstörung der Rast – und Überwinterungshabitaten, die Verfolgung durch Jagd und letztlich auch durch den Klimawandel. Am Beispiel des Knutts (Calidris canutus) werden die extremen Anpassungen an das Zugverhalten und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf weltweite Bestände sowie die Bedeutung großer Schutzgebiete besonders deutlich.
Alle Vorträge finden im Saal des Niedersächsischen Institutes für historische Küstenforschung (Viktoriastr. 26/28, 26382 Wilhelmshaven) statt. Eine Onlineteilnahme ist möglich, bitte senden Sie eine Mail an info/at/nwdug.de