Endlich kehrt die Wilhelmshavener Wissenschaft auf der Showbühne zurück! Und zwar am Dienstag, den 06.09.2022 um 19.30 Uhr im Kulturzentrum Pumpwerk in Wilhelmshaven. Verpassen
Sie auch in diesem Jahr das Rockkonzert der Wissenschaft nicht, denn der Science Slam präsentiert die aktuellste Forschung. Und davon existiert hier viel in Wilhelmshaven: die Stadt ist Standort
einiger international renommierter Forschungsinstitute.
Das Institut für die Biologie und Chemie des Meeres der Universität Oldenburg, Senckenberg am Meer, das Institut für Vogelforschung - Vogelwarte Helgoland, das Niedersächsische Institut für
historische Küstenforschung, die Jade Hochschule und einige mehr decken ein breites Themenspektrum ab, das von der Archäologie über die Biologie bis hin zum Tourismus reicht.
Beim Science-Slam im Pumpwerk haben WissenschaftlerInnen die Möglichkeit, ihre Forschungen – verpackt in spannenden und anschaulichen Vorträgen – einem breiten Publikum vorzustellen. Dabei sind die
Präsentationen verständlich und unterhaltsam und folgen denkbar einfachen Regeln: In der Vortragszeit von 10 Minuten ist alles erlaubt, ob Multimedia oder Verkleidung.
Auch wenn die Forschung im Mittelpunkt steht, spielt der wissenschaftliche Inhalt des jeweiligen Vortrages nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es darum, das vorzustellende Thema unterhaltsam
aufzubereiten. Das Ziel ist es, mit den wissenschaftlichen Themen Kopf und Herz der Zuschauer zu erreichen – denn am Ende stimmt das Publikum ab, wer GewinnerIn des Abends wird.
Seien Sie auch diesmal dabei, wenn Science Slam die Forschung ins Rampenlicht rückt und eine Brücke zwischen Wissenschaft und Unterhaltung schlägt!
Line-Up
Eine Organische Geochemikerin von der Uni Oldenburg (ICBM) möchte dir etwas über Bakterien, Umweltverschmutzung durch Erdöl und die Analyse von Stoffwechselprodukten (Metabolite) erzählen. Wie soll das alles zusammenpassen, fragst du dich? Ganz einfach: Spezielle Mikroben können für uns toxische Substanzen, welche beispielsweise in Erdöl vorkommen, als “Nahrung” nutzen und abbauen. Christin möchte dir eine Methode aus der Analytik vorstellen, bei der dieser Prozess durch die Identifizierung von Metaboliten nachgewiesen werden kann; und zwar nicht in einer Bakterienkultur aus dem Labor, sondern in Umweltproben aus Niedersachsen.
Als Maschinenbauingenieur an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven forscht Malte zum Laserauftragschweißen. Schweißen mit Lasern? Ja, das geht! Noch dazu ist dieser Prozess vielseitig einsetzbar – unter anderem zum Beschichten, zur Reparatur oder für den 3D-Druck mit metallischen Werkstoffen. In seiner Doktorarbeit untersucht er im Speziellen die Wechselwirkung zwischen Laser und Material während des Prozesses. Ziel ist es die Qualität direkt beim Schweißen zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Warum sich Laser sehr gut für die Schweißtechnik eignen und wie dieser Prozess überhaupt funktioniert, erfahrt ihr in seinem Science Slam!
Archäologen des Niedersächsischen Institutes für historische Küstenforschung sind immer auf der Suche nach gut erhaltenen Fundplätzen - in Sveas Fall, die aus aus Mittelsteinzeit. Über diese Zeit wissen wir vor allem für unsere Region recht wenig.
Nach einer kurzen Einführung zum Dasein als Archäologin und zur Steinzeit stellt Svea zwei Fundplätze vor, die sie mit Ihrem Team in den letzten Jahren neu entdeckt hat und erläutert wie man sich die Nutzung der Landschaft durch die mobilen Jäger und Sammler vorstellen kann. Ein besonderes Highlight sind die Funde von 5000 bis 7000 Jahre alten steinzeitlichen Objekten aus Birkenrinden.
Beim Institut für Vogelforschung geht es auch in Zusammenarbeit mit Universitäten, in diesem Falle Oldenburg, natürlich um Zugvögel. Zugvögel sind Hochleistungssportler und fliegen unglaubliche Distanzen in Überwinterungsgebiete, die häufig auf einem anderen Kontinent liegen und wo sie noch niemals zuvor waren. Und das vermeintlich von jetzt auf gleich - aber was genau passiert zwischen der stationären Phase im Brutgebiet Lebenszyklus und dem Übergang in die mobile Zugphase? Zephyr ist Ornithologin und hat sich genau diese Übergangsphase genau unter die Lupe genommen und junge Steinschmätzer auf ihre Testflügen begleitet.
Ameisenlöwen – bekannt aus Funk und Fernsehen. Sie sind Inspiration für so manches Scifi- und Horror-Monster. Doch hinter diesen popkulturellen Interpretationen verbirgt sich ein hoch spannendes Insekt, das erst seit kurzem im Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ gefunden werden kann. Wie es lebt, wo es gefunden wurde und vor allem warum es bei uns vorkommt sind Fragen, die Benedikt euch gerne beantworten wird. Mit seinen Forschungen im und um das Weltnaturerbe ist die Nationalparkverwaltung "Niedersächsisches Wattenmeer" zum ersten Mal beim Science-Slam mit dabei.
Vielen Menschen fällt es schwer einem Gegenüber zuzuhören, wenn im Hintergrund andere Personen durcheinander sprechen. Hier könnten Hörgeräte helfen, die gezielt den gewünschten Sprecher etwas lauter machen und alles andere etwas leiser. Doch woher soll das Hörgerät wissen, wem man gerade zuhören möchte? Eine Möglichkeit wäre es, sich die Gehirnaktivität des/der Zuhörenden anzuschauen. Doch wie kann man anhand der Gehirnaktivität erkennen, wem die Person gerade versucht zuzuhören? Genau das möchte euch Björn erzählen, der zu diesem Thema in der Abteilung Neuropsychologie der Universität Oldenburg forscht.